Borax
Borax, auch bekannt als Natriumtetraborat Na2B4O7, ist eine wichtige Borverbindung, ein Mineral und das Salz der Borsäure. Es ist gewöhnlich ein weißes Pulver, das aus weichen farblosen Kristallen besteht, die sich leicht in Wasser auflösen. Borax wurde zuerst in trockenen Seebetten in Tibet entdeckt und wurde über die Seidenstraße nach Arabien importiert. Es kam erstmals im späten 19. Jahrhundert zum Einsatz und tritt natürlich in Verdunstungsablagerungen auf, die durch die wiederholte Verdunstung von saisonalen Seen erzeugt werden. Borax kann auch synthetisch aus anderen Borverbindungen hergestellt werden. Es ist vor allem für die Gewinnung von Bor von Bedeutung, wird aber auch als Insektenvernichtungsmittel, Wasserenthärter, Flussmittel, Pigment in Glasuren oder in Waschmitteln eingesetzt.
Inhalt
Herstellung
Erste Funde von Borax gehen auf das Jahr 1546 zurück und stammen aus Ladakh in Indien. Wenige Jahre später, 1556, findet das Mineral Erwähnung bei Georg Agricola, der in seinem Werk „De re metallica“ Borax im Zuge von Verfahren zur Gewinnung von Salzen namentlich nennt. Borax zählt entstehungsbedingt zu den Mineralien sedimentärer Herkunft und wird gebildet, indem boraxhaltige Seen verdunsten und das Mineral auskristallisiert. Daneben kann Borax auch im Bereich von Thermalquellen oder als mineralische Ausblühung auf Böden auftreten, insbesondere in ariden Klimaten. Die Vorkommen von Borax beschränken sich auf wenige Fundorte der Erde: Italien, Ukraine, Türkei, Indien, China, Bolivien, Argentinien, Mexiko, USA.
Eigenschaften
Borax ist ein Boratmineral. Die Farbe von Borax ist weiß, kann aber auch farblos, bläulich, grünlich oder gräulich sein. Die Stichfarbe ist weiß. Borax kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Boraxkristalle sind kurzprismatisch, säulig oder tafelig.
Die Aggregate sind massig, körnig oder erdig. Borax ist von durchsichtiger bis undurchsichtiger Transparenz, der Glanz ist matt bis glasartig. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen. Borax ist nicht nur ein Mineral von geringer Härte, sondern auch sehr leicht: die Mohshärte beträgt 2 bis 2,5 und das spezifische Gewicht liegt bei 1,7.
Borax ist sowohl in Wasser als auch Glycerin löslich. In die Flamme gehalten, schmilzt das Material recht leicht (Schmelzpunkt: 878°C) und färbt aufgrund der Natriumgehalte die Flamme gelb. Zudem geht Borax bei Verdunstung des Kristallwassers an der Luft in Tincalconit über.
Allgemeines | |
Name | Borax |
Andere Namen |
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Chemische Formel | Na2[B4O5(OH)4]·8H2O |
Mineralklasse | Borate (früher: Carbonate, Nitrate und Borate) |
Kurzbeschreibung | Ein in der Natur selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Borate“. Es entwickelt meist kurze, prismatische oder tafelige Kristalle, aber auch erdige, körnige oder massige Aggregate von meist weißer oder grauer Farbe. Gelegentlich ist es auch farblos. |
Eigenschaften | |
Mohshärte | 2 bis 2,5 |
Dichte | 1,7 bis 1,72 g·cm−3 |
Spaltbarkeit | Vollkommen |
Bruch; Tenazität | muschelig |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Löslichkeit | In Wasser und Glycerin löslich |
Verwendung
Borax hat eine Vielzahl von Anwendungen. Es ist am häufigsten bekannt für seine Verwendung in Wäsche- und Reinigungsmitteln. Natriumborat wird auch in biochemischen und chemischen Laboratorien verwendet, um Puffer in Beschichtungsverfahren zu bilden. Borax ist eine Boratquelle, die verwendet wurde, um die Co-Komplexierungsfähigkeit von Borat mit anderen Mitteln in Wasser zu nutzen, um komplexe Ionen mit verschiedenen Substanzen zu bilden. Borate als geeignetes Polymerbett werden in der Medizin verwendet, um Hyperglykämie bei Diabetes mellitus zu diagnostizieren. Eine Mischung von Boraxammoniumchlorid wird als Flussmittel beim Schweißen von Eisen und Stahl verwendet. Borax ersetzt Quecksilber als bevorzugte Methode zur Gewinnung von Gold in kleinen Bergbauanlagen. Die Methode heißt die Borax-Methode und wird in den Philippinen verwendet. Borax wird auch verwendet, um Kitt zu herzustellen. Ein gummiartiges Polymer, das manchmal als Flubber, Glueb oder Glurch bezeichnet wird, kann durch Vernetzen von Polyvinylacetat mit Borax hergestellt werden.
Andere Verwendungen für Borax:
– Anti-Pilz-Verbindung für Glasfaser- und Zellstoffisolierung,
– Mottenschutz 10 Prozent Lösung für Wolle,
– Fluoridentgiftung,
– Behandlung von Soor in Pferdehufen,
– Heilmittel für Schlangenhaut,
– Schwimmbad-Puffermittel zur Kontrolle des pH-Wertes,
– Färbung von Feuer mit einer grünen Tönung,
– Stoppen von Kühler- und Motorblocklecks.
Borax kaufen
Nach § 2 Absatz 5 Satz 2 der Chemikalien-Verbotsverordnung gilt für Borax ein Abgabeverbot an Privatpersonen. Die Lieferung erfolgt ausschließlich an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender oder öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- oder Lehranstalten nach Vorlage der erforderlichen Nachweise.
Sicherheitshinweise und Risiken
Eine ausreichende Exposition gegenüber Borax-Staub kann zu Atem- und Hautreizungen führen. Verschlucken kann Magen-Darm-Belastung einschließlich Übelkeit, anhaltendes Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen. Effekte auf das Gefäßsystem und das Gehirn umfassen Kopfschmerzen und Lethargie, sind aber seltener. Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Kontaktlinsen entfernen. Weiter spülen. Bei Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.