Chloroform (Trichlormethan)

Verwendung

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis vereinzelt in die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts setzten Ärzte ihre Patienten durch „Chloroformieren“ in Narkose und setzten damit gleichzeitig das Schmerzempfinden ihrer Patienten herab. Heute wird Chloroform aufgrund seiner schädigenden Wirkung auf innere Organe, vor allem auf Leber und Herz, als Narkosemittel nicht mehr verwendet.
Aufgrund seiner guten Lösemitteleigenschaften jedoch als Lösungsmittel. Außerdem liegt sein Einsatzbereich hauptsächlich bei der Herstellung der sogenannten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sowie für diverse chemische Reaktionen.
Dazu gehört beispielsweise die Herstellung der Triphenylmethan-Farbstoffe, bei dem es in einem Zwischenschritt zur Darstellung von Dichlorcarben benötigt wird, welches dann weiterreagiert zum gewünschten Endprodukt. In der Kernresonanzspektroskopie wird deuteriertes Chloroform als Lösungsmittel verwendet, bei dem das Wasserstoffatom durch ein Deuterium ersetzt ist. Dadurch ist es möglich, eine Probe sehr genau zu vermessen und zusätzliche Messfehler, die durch nicht-deuteriertes Lösungsmittel entstehen, zu vermeiden.
Schließlich wird bei der sogenannte Chloroform-Fumigations-Extraktion die mikrobielle Biomasse in Böden bestimmt. Hierbei wird Chloroform eingesetzt, um die im Boden vorhandenen Zellen zu lysieren, das heißt aufzubrechen, und die Probe anschließend weiterzuverarbeiten.

Chloroform kaufen

Chloroform wird nicht an Privatpersonen abgegeben, sondern nur an Gewerbetreibende, die die nötige Sachkunde aufweisen. Über den Chemikalien- oder Laborhandel können Gewerbetreibende diese Chemikalie beziehen.

Sicherheitshinweise und Risiken

Chloroform sollte, wie bereits beschrieben, unter Licht- und Luftausschluss an einem dunklen Ort aufbewahrt werden, um Zersetzung zu vermeiden. Es wirkt reizend auf Augen und Haut, hat narkotische Wirkung und hebt die körpereigene Schmerzsensorik auf. Über die Lungen werden Chloroformdämpfe gut resorbiert und rasch im Körper verteilt.
Über körpereigene Enzyme wird es zu Phosgen und Chlorwasserstoff zersetzt, welches teilweise im Körper unschädlich gemacht, teilweise aber auch zu Zellschädigungen führen kann. Somit ist bei der Arbeit mit Chloroform entsprechende Schutzkleidung zu tragen und vor allem auf eine gute Be- und Entlüftung zu achten.
Gemäß der EU-Gefahrstoffkennzeichnung ist es als gesundheitsschädlich eingestuft. Weiterhin gilt Chloroform als krebserregend und teratogen (fruchtschädigend). Die Entsorgung erfolgt als gefährlicher Abfall gemäß den gesetzlichen Vorschriften.

Quellen

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